Unterstützung des Europäischen Komitees: „Widerstand gegen die Einsprachigkeit“

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Unterstützung des Europäischen Komitees„Widerstand gegen die Einsprachigkeit“

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DE – UNTERSCHREIBEN SIE UNSERE PETITION

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Ziele:

Rettung unserer europäischen Sprachen und der durch sie vermittelten Denkweisen, die durch den Monolingualismus und die rechtlichen oder sonstigen Konzepte, die uns dieser Monolingualismus in allen Bereichen der Europäischen Union auferlegt, immer mehr bedroht sind.

Mittel:

– Ablehnung der Einsprachigkeit ;

– Zurück  zu  einer flexible Dreisprachigkeit mit den Arbeitssprachen Deutsch, Englisch, Französisch, oder allgemeiner mit zwei Sprachen plus einer (der Sprache des Sprechenden) und somit:

– Vorrang für die Muttersprache des Sprechers, um dessen Gedanken besser auszudrücken.

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Seit geraumer Zeit wendet sich das ICEO  in seinen Bemühungen gegen das massive Fortschreiten der Einsprachigkeit, das uns auf Kosten anderer Fremdsprachen in der Europäischen Union und ihren administrativen Einrichtungen aufgedrängt wird.

Diese Einsprachigkeit macht sich darüber hinaus im Pressewesen breit, im Showgeschäft und in der Werbung, weil man damit für ein vornehmes Getue sorgen will, das allerdings oft im Widerspruch  zu dem steht, was man in Wirklichkeit sagen möchte. Das gilt auch für die Unternehmen und jetzt auch im Hochschulbereich. Auf diese Weise will man uns einreden, dass es nur eine einzige Sprache gibt, in der alles gesagt werden kann, und dass nur sie zur internationalen Verständigung taugt; um in der Geschäftswelt und in der wissenschaftlichen Forschung erfolgreich zu sein, sei es unabdingbar, ausschließlich und unter Ausschluss aller anderen Sprachen in der einen Universalsprache zu kommunizieren.

Das alles vollzieht sich offen oder verstohlen, trotz aller Grundsatzerklärungen, die für die Vielsprachigkeit sprechen, die ja die offizielle Politik der Europäischen Union ist.

Jeder kann feststellen, dass sowohl Europa wie auch unsere eigenen nationalen Behörden uns dazu drängen, das Unterrichtswesen verflachen zu lassen und Englisch auf Kosten der anderen Sprachen zu pflegen, und das schon in der Grundschule, ja sogar in der Vorschule. Und das umso mehr in den innereuropäischen Austauschen, bei denen Englisch allen Mitgliedsländern bei den Programmen und Vorhaben aufgenötigt wird, welche von Brüssel finanziert werden, wodurch die Jugend dazu gedrängt wird, nur eben diese eine Sprache zu lernen und sich dieser einen zu bedienen.

Das ICEO hat – mit Unterstützung durch den VDS – beim Europa-Parlament einen Vorstoß unternommen, dass dieses auf der Grundlage unseres Vorschlages eine Entschließung annehme, in der die Kommission und ihre Dienststellen aufgefordert werden, sich an die Praxis der Dreisprachigkeit zu halten:

entweder mit den drei Pivot- und Arbeitssprachen, die sie sich einst selbst zu eigen gemacht hatte, gegenwärtig aber immer öfter vergisst ;

– oder mit einer dieser drei Sprachen und (sollte es im vorliegenden Fall relevant sein) einer weiteren Amtssprache der Europäischen Union und zusätzlich der Sprache des Sprechers.

Das Konzept der Dreisprachigkeit haben wir nämlich ausgedehnt auf das einer flexiblen Dreisprachigkeit« , das der Muttersprache des Sprechers, mit der er am besten seine Gedanken ausdrücken kann, den Vorrang gibt, bevor die Weiterverbreitung in zwei weiteren europäischen Sprachen erfolgt: in einer der drei Arbeitssprachen der Kommission und in einer weiteren Sprache, die für den Gegenstand der Intervention relevant ist.

Dieses Projekt – und die von uns vorgenommene Werbekampagne dafür – basiert auf zwei Texten:

  • einem Entschließungsentwurf auf Anerkennung der Dreisprachigkeit mit den drei Brückensprachen durch die Kommission und ihre Dienste;
  • einemDokument mit Beispielen für praktizierbare Dreisprachigkeit bei verschiedenen Anlässen.

Unserer Meinung nach bedeutet dieser Vorschlag einen vernünftigen Mittelweg zwischen einer einengenden Einsprachigkeit und einer theoretisch vorhandenen, aber wegen zu hoher Kosten nicht angewandten  Vielsprachigkeit. Nur im Europaparlament kommt sie berechtigterweise zur Geltung, da dieses die Völker der Union vertritt.

Bei unserem Vorgehen hegen wir selbstverständlich keinerlei Feindseligkeit gegenüber dem Englischen, einer National- und Kultursprache, die genau so achtbar ist wie die anderen auch. Wir haben auch nichts gegen die Engländer und die Briten, die Weltgeschichte geschrieben haben. 

Wir haben lediglich etwas gegen eine einzige gemeinsame Verkehrssprache bei innereuropäischen Austauschen, was faktisch eine Abwertung der anderen Sprachen bedeutet und was schließlich zur Verarmung, ja sogar zum Verschwinden der sprachlichen und kulturellen Vielfalt beiträgt, die unser gemeinsames Erbe ist und den besonderen Reichtum unserer europäischen Zivilisation ausmacht, die in ihrer Vielfalt eine Einheit bildet.

Außerdem sind wir der Meinung, dass Europa infolge dieser Praxis auf internationaler Ebene den großen Vorteil einbüßt, weltweit jeweils eine seiner eigenen großen Sprachen zu verwenden, und seinen Gesprächspartnern dabei die Wahl der Sprache zu überlassen, ohne ihnen eine davon aufzudrängen.

Um den europäischen Abgeordneten und den gewählten Mitgliedern der verschiedenen nationalen Parlamente die Vorschläge von ICEO näher bringen zu können, bitten wir alle diejenigen, die die Einsprachigkeit ablehnen, dem Europäischen Komitee für den Widerstand gegen die Einsprachigkeit, das wir vorläufig unter dem Dach des ICEO gegründet haben, beizutreten.

Wir appellieren ferner an alle Persönlichkeiten, an alle Vereine, Gewerkschaften, an Lehrkräfte, die mit der Wahrung der sprachlichen Vielfalt befasst sind, die ja den Reichtum unseres europäischen Erbes ausmacht, unsere Kampagne so weit wie möglich bekannt zu machen und zu verbreiten.

Wir wären sehr geehrt, wenn Sie sich unserer Aktion anschließen würden und uns Ihr Einverständnis gäben, auf Ihre Unterstützung verweisen zu dürfen.

[ 2019.05.17]